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Kumaringehalt in Tonkabohnen und Zimt

Ich mag mal mit der Panik über die gesundheitliche Gefährdung durch Cumarin oder Kumarin aufräumen. Kumarin kann in zu großen Mengen die Leber schädigen, steht angeblich auch im Verdacht Krebserregend zu sein, was nur im Tierversuch bei sehr hohen Mengen - aber beim Menschen nicht nachgewiesen werden konnte, sagt jedenfalls das BfR.

Ich bin kein Mediziner oder Lebensmittelexperte und habe keinen Anspruch darauf, ihr könnt mir glauben oder selbst recherchieren, wozu ich euch gerne anrege. Ich biete hier lediglich mal was zum Nachdenken an und dem Gebrauch des gesunden Menschenverstandes mit einer Prise Mathematik gewürzt. Die unten genannten Werte über den Kumaringehalt habe ich von den Behörden, div. Quellen wie Wikipedia, wobei ich über Tonka weniger finde als über Zimt.

Ceylon Zimt (8mg/Kilo) enthält deutlich weniger Kumarin als Cassiazimt (3g/Kilo). (Quelle: BfR, LgL Bayern)

Tonkabohnen enthalten etwa 2%-4% Kumarin, bei einem Gewicht einer Bohne von etwa 1.5g also in etwa 45mg. (Quelle: divers und Wikipedia)

Das BfR sagt dazu folgendes zur Aufnahme von Kumarin pro Tag (TDI-Wert, tolerably daily intake):

[...]Sie liegt bei 0,1 mg (Milligramm) Cumarin pro kg Körpergewicht und Tag und gilt auch für besonders empfindliche Verbraucher. Ein Erwachsener mit 60 kg Körpergewicht kann folglich ein Leben lang täglich 6 mg Cumarin aufnehmen, ohne dass eine gesundheitliche Beeinträchtigung zu erwarten ist. Denselben Wert hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit in ihrer Bewertung von Cumarin ermittelt. Wird dieser Wert kurzzeitig überschritten, ist keine Gefährdung der Gesundheit zu erwarten. (Quelle BfR)

Aber seien wir mal ehrlich: wer verwendet im Haushalt eine ganze geriebene Tonkabohne im Essen? Das würde scheußlich schmecken. Und dann auch noch täglich...

Bei Zimt - und ich rede hier nur von hausgemachten Rezepten - müsst ihr schon einen ganze Sack voll verwenden und auch das ist nicht wirklich lecker.

Bei industriellen Lebensmitteln, z. B. Zimtsternen, bitte mal auf die Packung schauen, wenn man sie an Kinder oder Menschen mit Vorschäden verfüttert. Nicht kaufen, wenn ihr keine Infos auf der Packung findet.

Mein Fazit: Wer Probleme damit hat, sollte verzichten. Für alle gesunden Menschen ist es kein Problem auch mal einen Strich drüber zu gehen und in der Weihnachtszeit bei den Zimtsternen (natürlich am besten hausgemacht) ordentlich zuzugreifen.

Wenn ich mich hier gerne korrigieren möchtet, dann schreibt mich bitte an.